Jeremy Nedd

Communal Solo

PROJEKTBESCHRIEB

Von und mit: Jeremy Nedd, Max Hanisch und Yoshi Goettgens


Ist ein Theaterstück wirklich ein Gemeinschaftserlebnis? Schafft Raum gemeinschaftliche Aktivität und ein gemeinsames Erlebnis? Genügt es wirklich, dass die einen zuschauen, während andere etwas darbieten, um ein geteiltes Erlebnis zu kreieren? Oder ist es einfach eine Gruppe von Individuen, die in ihr eigenes, persönliches Erlebnis vertieft sind und deshalb das kollektive Potenzial, das sich direkt vor ihren Augen befindet, nicht erkennen können?

Können die Leute im Publikum angesichts des Kontextes, der Bildung und der Rituale des Theaterraums überhaupt beteiligt werden, bevor sie zu «Zuschauern» werden? Falls dies möglich ist, dann können auch die konventionellen Theaterrollen (Performer, Zuschauer und Teilnehmer) erweitert, geteilt oder allenfalls sogar ganz aus der Gleichung gestrichen werden. Seit alternative Arten der Aufführungsgestaltung von Tanz und Theater aufgekommen sind, die sich auch stetig weiterentwickeln, hat sich zwar das konventionelle Theatersetting (Sitze und Bühne) verändert, aber die grundsätzliche Beziehung zwischen Performer und Publikum ist gleich geblieben.


Zuschauer und Performer.


Kann im Rahmen eines Abends die Dynamik so verändert werden, dass ein geteiltes Gemeinschaftserlebnis entsteht? Oder ist das alles Wunschdenken, weil am Ende ich es bin, der dieses Gemeinschaftserlebnis initiiert und dieses Wissen sofort den Fokus auf mich lenkt?


Oder könnte ich stattdessen die Gelegenheit wahrnehmen und meine Bemühungen neu positionieren, um näher zum kollektiven und gemeinsamen Erlebnis zu gelangen?


Inspiriert von Rancières Schriften ist A communal solo ein Arrangement, bei dem improvisierte gemeinschaftliche Aktivität, prosaische und virtuose Bewegung, Manipulation und Illusion ineinandergreifen und bei dem wir (das Publikum und ich) ein gemeinsames Solo schreiben und kreieren.


Communal solo wird vom Theater Roxy Birsfelden koproduziert.


Der physische Performer, Choreograf und Sounddesigner Jeremy Nedd ist in Brooklyn, New York, geboren und aufgewachsen. Nach Abschluss des Tanzstudiums am SUNY Purchase College hatte er die Gelegenheit, mit verschiedenen Kunstschaffenden in der New Yorker Tanzszene zu arbeiten. Insbesondere und intensiv mit Kyle Abraham/Abraham.In.Motion, für dessen Werk The Radio Show er einen New York Dance & Performance Award – einen Bessie – erhielt. Nach seinem Umzug nach Europa war er bei der Semperoper in Dresden (2010–2012) und beim Ballett Basel (2012–2016) engagiert. In dieser Zeit hatte er bei beiden Ensembles in den zwei Städten die Gelegenheit, Arbeiten für junge Choreografenabende und für freie Szenenräume zu präsentieren. Kürzlich hat er seine eigene abendfüllende Produktion How to save phoney from becoming a fraud choreografiert und präsentiert und an der Hochschule der Künste Bern das Masterstudium mit Vertiefung Expanded Theater aufgenommen. Ende 2017 wird er mit einem Stipendium des Atelier Mondial drei Monate in Südafrika verbringen.

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