L’âge ingrat
alptraum/A
Maintenant quand elle raconte l’histoire
Elle ne se souvient que des bords
Et quand elle essaie d’y voir clair
c’est comme enfoncer son doigt dans un bleu
alptraum/A ist ein Stück für eine Frau und einen Dämon.
Es ist der erste Flügel eines triptychonischen Projekts, das von Grenzen handelt: Grenzen zwischen dieser Welt und der anderen, zwischen meiner Sprache und deiner, der Menschlichkeit und der Nicht-Menschlichkeit. Jeder Flügel des Triptychons ist von einer Schweizer Legende inspiriert – Legenden, die von durcheinander geratenen Welten sprechen, von Grenzen, die nicht hätten überschritten werden sollen.
Dieser Flügel bezieht sich auf die Legende vom Alb, einem Dämon, der sich auf die Brust des Schlafenden setzt, ihm die Lungen zusammendrückt und damit Albträume, nächtliche Schrecken und Schlafapnoe auslöst. Auf der Bühne: eine Frau in einem diffusen und namenlosen Angstzustand. Im Dämmerlicht, das sie umgibt: ein Dämon. Und am Ende vielleicht eine Begegnung.
Neben den vom Ensemble verfassten Textfragmenten bilden akustische und sprachliche Experimente und Improvisationen den Ausgangspunkt für die Erarbeitung einer mehrsprachigen, multi-akustischen Inszenierung. Zwei Fragen stehen im Zentrum dieses Resonanzraums: Wie kann das Unsichtbare ausgedrückt werden? Wie kann man sprechen, wenn man keine Luft bekommt?
Das Ensemble L’âge ingrat wurde 2015 von drei Freundinnen gegründet. Sie verbindet ein gemeinsames Interesse für die menschliche Unbeholfenheit: Situationen, in denen wir aus dem Rahmen fallen, uns anders fühlen, in der Klemme stecken. Wir wollen diese Unbeholfenheit nicht einfach verschweigen, wir wollen sie feiern und über unser Versagen und unsere Schwächen sprechen. L’âge ingrat ist ein Ensemble, das sich gern entblösst.